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Die Energiewende in Nordhessen schreitet voran und seit letzter Woche ist auch die Schule am Heideweg ein aktiver Teil davon: Sie produziert nun eigenen Solarstrom und hat – eine Besonderheit für Schulbauten – zusätzlich einen Batteriespeicher in Betrieb genommen.

Auf diese Weise trägt die Schule nicht nur zur Erreichung des Ziels der Klimaneutralität 2030 bei, sondern auch zur Entlastung des städtischen Stromnetzes. Je nach aktuellem Bedarf der Schule kann der Strom direkt verbraucht oder für die spätere Nutzung gespeichert werden.

Das Vorhaben ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Kassel und der cdw Stiftung gGmbH. Die Stadt Kassel finanzierte dabei die Speicherlösung aus Mitteln für den Klimaschutz. Die cdw Stiftung übernahm die Kosten für die Photovoltaik-Anlage im Rahmen ihres Kooperationsvertrags mit der Stadt. Dieser Vertrag hat zum Ziel, dass die Stadt die dank der PV-Anlage eingesparten Stromkosten unmittelbar in weitere Energieeinsparmaßnahmen in ihren Gebäuden investiert – wodurch eine Welle klimafreundlicher Investitionen angeregt wird.

Die 54 kW-Photovoltaik-Anlage wurde auf den nach Osten und Westen weisenden Satteldachflächen des kürzlich neu errichteten Ganztagsgebäudes installiert. Der von ihr erzeugte Sonnenstrom deckt in der Summe den gesamten Jahresstromverbrauch der Schule. Dabei kann der von der Schule erzeugte Strom in einem 48 kWh-Batteriespeicher zwischengepuffert werden. Dadurch steht er insbesondere zu Zeiten des mittäglichen Spitzenstrombedarfs für den Küchenbetrieb in der neugebauten Mensa zur Verfügung. Ein Vorteil dieses Konzepts der dezentralen Stromversorgung liegt u.a. in der Entlastung des städtischen Stromnetzes: Strom, der direkt auf einem Gebäude erzeugt und dort selbst verbraucht wird, muss nicht über lange Leitungen durch die Stadt transportiert werden.

Mit ihrem Programm zum intensiven Ausbau von Photovoltaik auf städtischen Gebäuden folgt die Stadt der Empfehlung des Klimaschutzrats, städtische Liegenschaften und Gebäude in möglichst hohem Umfang zur dezentralen Erzeugung von erneuerbaren Energien zur Verfügung zu stellen.

Stadtbaurat Christof Nolda: „Es tut sich was in Kassel: Die Zahlen des Energiewendemonitorings zum Erneuerbaren-Ausbau 2020 zeigen, dass sich die Stadt überdurchschnittlich gut entwickelt. Gleichzeitig wissen wir, dass wir möglichst rasch noch besser werden müssen. Die Schule am Heideweg ist dabei ein gutes Beispiel für die vielen kleinen und großen Schritte, die wir in Richtung Klimaneutralität unternehmen. Speicherlösungen sind ein wichtiger Teil der Energiewende und Beitrag zur Netzstabilität. Ich freue mich, dass wir dank der Unterstützung durch die cdw Stiftung mehr innovative Möglichkeiten an der Hand haben, Klimaschutz konkret vor Ort umzusetzen.“

Thomas Flügge, Geschäftsführer der cdw Stiftung: „Der Bedarf an elektrischer Energie wird durch die zunehmende Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr bis 2030 deutlich zunehmen. Aufgabe einer zukünftigen, klimaneutralen Versorgung mit elektrischer Energie muss sein, den Bedarf über erneuerbare Energieanlagen bereitzustellen. Das Flächenpotenzial für die erforderlichen Windenergie- und Photovoltaikanlagen ist in Kassel und Nordhessen vorhanden.

Als cdw freuen wir uns sehr, dass die Stadt Kassel ihren Auftrag annimmt, Vorbild für die Installation von PV-Anlagen zu sein. 2020 ist es gelungen, dass Tempo an installierter Leistung im Stadtgebiet massiv zu steigern. Knapp 4 MW neue installierte Leistung im Stadtgebiet bedeutet eine Zubaugeschwindigkeit von rd. 13 Prozent. Damit liegt Kassel weit über dem Bundes- und Landestrend mit ca. 9 bzw. 11 Prozent Zubaugeschwindigkeit. Ausruhen können wir uns darauf aber nicht: Für ein klimaneutrales Kassel 2030 benötigen wir anspruchsvolle Installationsraten von 10-45 MW installierter Leistung pro Jahr.“

 

 

 

Über die Stadt Kassel

Kassel ist mit über 205.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Stadt in der Mitte Deutschlands. Rund 110.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sind am Wirtschaftsstandort tätig. Gut 25.000 Menschen studieren an der Universität. Kassel ist die Stadt der documenta, der weltweit bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst, der Brüder Grimm und des UNESCO-Welterbes Bergpark Wilhelmshöhe mit dem Herkules, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt. Rund 3.500 Menschen sind direkt bei der Stadtverwaltung beschäftigt. Zudem ist die Stadt an weiteren großen Unternehmen beteiligt, darunter die Gesundheit Nordhessen Holding sowie die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH mit dem Verkehrsunternehmen KVG und dem Energieversorger Städtische Werke.