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Eine neue Photovoltaikanlage versorgt das Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN) ab sofort mit erneuerbarer Energie. Die Anlage mit einer Kapazität von 8,3 Kilowattstunden wurde auf dem beweglichen Dach über dem Observatorium auf dem Gebäude an der Albert-Schweitzer-Schule installiert. Es ist das erste Vorhaben der 2018 vereinbarten Kooperation zwischen der Stadt Kassel und der cdw Stiftung zur Förderung der Photovoltaik (PV).

„Diese Anlage liefert nicht nur einen Teil des im Schülerforschungszentrum benötigten Stroms. Sie ist auch der erste Baustein zum Aufbau eines großen Einsparpotenzials für Energiebezüge bei der Stadt Kassel,“ erläuterte Stadtbaurat Christof Nolda in seinem Grußwort zur Eröffnung des MINT-Schülerkongresses am SFN. Anlässlich des Kongresses mit dem Schwerpunkt „Technik der Zukunft“ gab Nolda gemeinsam mit Thomas Flügge, Geschäftsführer der cdw Stiftung, die Inbetriebnahme bekannt.

Die neue Anlage auf dem Dach des SFN kostete rund 17.000 Euro und wird sich nach neun Jahren durch Einsparung entsprechenden Strombezugs aus dem Netz amortisiert haben. Daraus errechnet sich ein Herstellungspreis von 0,13 Euro pro Kilowattstunde.

Strom für zwei Drei-Personen-Haushalte

„Die Nutzung von Solarenergie ist wirtschaftlich sinnvoll“, betonte der Geschäftsführer der cdw Stiftung, Thomas Flügge. Das werde Hausbesitzern sehr gut deutlich am Beispiel der neuen Anlage auf dem Schülerforschungszentrum. Diese habe eine typische Größe für die Installation auf privaten Dächern. Der produzierte Strom entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von zwei Drei-Personen-Haushalten und spart jährlich etwa sechs Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) ein.

„In diesem Gebäude forschen junge Menschen über die Umwelt, die Technik, das Universum und die Gestaltung ihrer Zukunft,“ beschrieb Klaus-Peter Haupt, Leiter des Schülerforschungszentrums Nordhessen. „Und nun können sie auch noch direkt erleben, wie ein Teil der benötigten Energie vor Ort durch sauberen Solarstrom bereitgestellt wird.“ Um die Leistungsfähigkeit der Anlage sichtbar zu machen, soll die aktuelle Stromproduktion im Internet abrufbar sein und an geeigneter Stelle vor Ort auf einem Bildschirm dargestellt werden.

100.000 Euro pro Jahr für den Bau von Photovoltaikanlagen

Die Kooperation zwischen der Stadt Kassel und der cdw Stiftung wurde 2018 in einem Vertrag fixiert und läuft über zehn Jahre. Danach investiert die cdw Stiftung pro Jahr bis zu 100.000 Euro in den Bau von Photovoltaikanlagen und übergibt diese dann an die Stadt Kassel. Die Besonderheit besteht vor allem in den langfristigen Effekten, denn die durch den Betrieb der Anlagen und den Eigenverbrauch des produzierten Stroms erzielten Einsparungen werden von der Stadt Kassel wiederum in den Bau weiterer Photovoltaikanlagen oder Energieeinsparmaßnahmen investiert.

„Damit steigt das Potenzial zur Erzeugung von erneuerbarer Energie von Jahr zu Jahr stärker an und wird die Stadt Kassel finanziell und im Hinblick auf die Folgen für die Umwelt spürbar entlasten,“ so Nolda. Im Rahmen der Kooperation sind als nächstes Vorhaben auf der neuen TASK-Halle am Auepark sowie auf weiteren geeigneten Schuldächern geplant.

Derzeit betreibt die Stadt Kassel 32 Photovoltaikanlagen an und auf verschiedenen Gebäuden. Sie produzieren jedes Jahr rund 1000 Megawattstunden Strom. Dies ist ein Anteil von etwa 7,5 Prozent am Strombedarf der Stadtverwaltung insgesamt.

„Schon heute ist Nordhessen ein wichtiger Standort für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz“, unterstreicht Geschäftsführer Thomas Flügge. „Die Photovoltaik hat eine jährliche regionale Wertschöpfung von knapp 100 Millionen Euro. Gemeinsam mit der Stadt Kassel realisieren wir Photovoltaik-Projekte, die Impulse zum weiteren Ausbau setzen. Auch wenn heute schon über 50 Prozent des in Nordhessen verbrauchten Stroms durch Erneuerbare Energien aus der Region erzeugt wird, braucht es weiter Tempo für die Energiewende.“

Die cdw Stiftung wurde 2011 von den Gründern der SMA Solar Technology AG ins Leben gerufen. Sie steht für regionales Engagement und globale Verantwortung. In Nordhessen erarbeitet sie Maßnahmen, die die Region wirtschaftlich, sozial und kulturell voranbringen. In Entwicklungsländern setzt sie sich gemeinsam mit den Menschen vor Ort für die Entwicklung ländlicher Regionen ein, insbesondere durch die Elektrifizierung mittels regenerativer Energieversorgungssysteme.

Über die Stadt Kassel

Kassel ist mit über 205.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Stadt in der Mitte Deutschlands. Rund 111.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sind am Wirtschaftsstandort tätig. Gut 25.000 Menschen studieren an der Universität.

Kassel ist die Stadt der documenta, der weltweit bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst, der Brüder Grimm und des UNESCO-Welterbes Bergpark Wilhelmshöhe mit dem Herkules, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt.

Rund 3.500 Menschen sind direkt bei der Stadtverwaltung beschäftigt. Zudem ist die Stadt an weiteren großen Unternehmen beteiligt, darunter die Gesundheit Nordhessen Holding sowie die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH mit dem Verkehrsunternehmen KVG und dem Energieversorger Städtische Werke AG.

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