An die Stelle der Kohlekraftwerke treten neue Gaskraftwerke, die einspringen können, wenn es an Wind- und Solarstrom fehlt. Die Ampel-Regierung hatte mit dem Kraftwerkssicherheitsgesetz bereits einen gesetzlichen Rahmen erarbeitet, der den Energiekonzernen Anreize zur Investition in neue Anlagen gibt. Wegen des Koalitionsbruchs hat der Bundestag dieses Gesetz nicht mehr verabschiedet. Das neue Kabinett dürfte nun den Faden wieder aufnehmen. So haben sich CDU, CSU und SPD in ihrem Sondierungspapier darauf geeinigt, bis 2030 den Bau neuer Gaskraftwerke mit zusammen bis zu 20 Gigawatt Leistung auszuschreiben. Nicht festgelegt haben die Parteien allerdings, ob die Kraftwerke wasserstofffähig sein müssen – also später auf den Betrieb mit klimaneutralem Wasserstoff umrüstbar sind. Dass dies zur Vorgabe wird, ist jedoch wahrscheinlich, da sich nur so die deutschen Klimaziele einhalten lassen.
Zusätzlich sorgt für Sicherheit, dass die Stromnetze der europäischen Länder mit dem Bau von grenzüberschreitenden Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen, den sogenannten Stromautobahnen, immer stärker zusammenwachsen. So wird zum Beispiel derzeit ein Unterwasserkabel zwischen Deutschland und England verlegt, das der wechselseitigen Versorgung dient. Dunkelflauten treten nämlich nur äußerst selten sehr großräumig auf, wie eine Analyse des Deutschen Wetterdienstes zeigt.
Und nicht zuletzt trägt auch der weitere Ausbau der Wind- und Solarenergie dazu bei, die Versorgung bei einer Dunkelflaute nach dem Kohleausstieg zu sichern. Denn völlig windstill ist es deutschlandweit gesehen nie, so dass stets etwas Windstrom eingespeist wird. Und auch die Photovoltaik-Anlagen liefern selbst dann noch ein wenig Strom, wenn das ganze Land unter einer dicken Wolkendecke liegt. Je mehr Leistung installiert ist, desto höher sind also die Erträge an solch tristen Flaute-Tagen.